Neurochirurgie

Durchgeführte neuro-chirurgische Eingriffe

 

  • Kopf
    • Ventrale Bullaosteotomie
      • Bei dieser Operationsmethode wird von unten am Kopf der knöcherne Anteil des Mittelohres aufgesucht und aufgefräst. 
      • Nach einer Probenentnahme des Mittelohrinhaltes wird dieser herausgesaugt und tumoröse Anteile gesammelt und zur weiteren Untersuchung an den Pathologen geschickt
      • Ziel: Tumor-/Infektionsfreie Mittelohrhöhle
      • Mögliche Probleme: Ggf. Verletzung des N. glossopharyngeus beim Zugang (sehr selten), Verletzung der sympathischen Fasern im Ohr (bei Katze häufig, führt zum Horner Syndrom).
      • Dauer: ca. 70 min
    • Ventrikulo-peritonealer Shunt beim Hydrozephalus
      • Legung eines Abflußschlauches aus vergrößerten Gehirnventrikeln in den Bauchraum hinein
      • Ziel: Reduktion des Flüssigkeitsdruckes im Gehirn, Reduktion des Volumens der vergrößerten Flüssigkeitshöhlen (Ventrikel)
      • Mögliche Probleme: Infektionsrisiko (gering), over-shunting (gering aufgrund der Verwendung hochwertiger Schlauchsysteme der Firma Mietke)
      • Dauer: ca. 120 min
    • Intrakraniale Tumorresektion/-biopsie
      • Eröffnung der Schädelhöhle, Darstellung des häufig oberflächig liegenden Tumors, vorsichtige Trennung des Tumors vom gesunden Hirngewebe. Kauterisierung oder chemische Blutstillung der oberflächigen Gefäße
      • Bei Hunden häufig Verschluss der Schädelkalotte mit speziellen Verschlussknöpfen, bei Katzen Schutz der Öffnung durch die darüberliegenden Muskelschichten
      • Ziel: vollständige Entfernung des Gehirntumors, bisweilen allerdings auch nur Biopsieentnahme zwecks nachfolgender Chemo-/Bestrahlungstherapie
      • Mögliche Probleme: geringe Anzahl der Patienten können während der Operation versterben (z.B. durch Gerinnselbildung, Gehirnverletzung), bei Hunden hohes Rezidivrisiko, Infektionsrisiko gering
      • Dauer: 120-180 min
    • okzipitale Dekompression
      • im Rahmen der Therapie der Syringohydromyelie wird zunehmend der Druck auf das Kleinhirn und den Ablauf in den vierten Ventrikel durch Entfernung der Hinterhaupsschuppe (hinterer Teil des Schädelknochens) erzielt. Meist in Kombination mit einem syringo-subarachnoidalen Shunt
  • Wirbelsäule
    • Hemilaminektomie
      • Liegt ein Bandscheibenvorfall oder eine andere Kompression des Rückenmarks im Bereich der Brust- oder Lendenwirbelsäule vor, wird in der Region der Läsion das Dach der betroffenen Wirbel eröffnet und das Rückenmark durch Entnahme des Materials entlastet. In manchen Fällen kann eine Wiederholung eines Bandscheibenvorfalls durch Abtragung dieser verhindert werden (partielle Korpektomie)
      • Ziel: Vollständige Erholung des zuvor komprimierten Rückenmarks, allerdings hängt diese stark von der Schädigung des Rückenmarkes ab. Am besten läßt sich diese durch eine MRT-Untersuchung zuvor beurteilen.
      • Mögliche Probleme: geringes Blutungsrisiko, sehr geringes Verletzungsrisiko des Rückenmarks, trotz aller Bemühungen kann es allerdings vorkommen, dass der Patient lebenslang querschnittsgelähmt bleibt
      • Dauer: in einfachen Fällen 60 min
    • Ventral slot Chirurgie beim zervikalen Bandscheibenvorfall
      • ​Ein Bandscheibenvorfall in Halswirbelsäule kann i.d.R. durch einen Zugang von unten (ventral, beim Menschen anterior) behoben werden. Dazu wird ein Schlitz durch die angrenzenden Knochen und die betroffene Bandscheibe gefräst und vorgefallenes Bandscheibenmaterial aus dem Wirbelkanal entfernt bis das Rückenmark wieder entlastet und sichtbar ist.
      • Ziel: vollständige Entlastung des Rückenmarks, wobei das vorgefallene Bandscheibenmaterial bei Verschleppung der Problematik bisweilen verknöchern und schwierig zu entfernen ist
      • Mögliche Probleme: Blutung, unvollständige Entfernung, Kollabieren des Raumes zwischen den Wirbeln
      • Dauer: in einfachen Fällen 60 min
    • ​Chronische Kompression des unteren Ausläufers des Rückenmarks (Cauda equina-Syndrom, degenerative lumbosakrale Stenose (DLSS) oder Lumbosakralstenose)
      • Die Cauda equina wird durch Entfernung des Wirbeldaches im Bereich des 7. Lenden- und 1. Kreuzbeinwirbels entlastet. Durch vorsichtige Reduktion der hochdrückenden Bandscheibe wird zusätzlich Entlastung von unten geschaffen, gleichzeitig das Wirbelgelenk weiter instabilisiert. Daher wird heute das Gelenk durch Verschraubung und Knochenzement stabilisiert.
      • Ziel: Eine schmerzfreie Streckung der Hintergliedmaßen beim Treppenlaufen und Springen ins Auto
      • Mögliche Probleme: Verletzung der Cauda-Nervenwurzeln, Instabilität des Gelenkes bei unzureichender Stabilisierung und weitere Schmerzen des Hundes, Bruch des Knochenzementes oder der Schrauben
      • Dauer: 180 min
    • Frakturstabilisation
      • Kommt es zu Frakturen der Wirbelsäule oder des Schädels, meist durch Stürze oder Autounfälle, muss möglichst zeitnah die Fraktur stabilisiert werden, um Schaden des beinhalteten ZNS zu verhindern. Häufig müssen die betroffenen Frakturstücke reponiert und mit Schrauben, Draht oder Knochenzement fixiert werden.
      • Ziel: Frakturwachstum ohne Bewegung der Frakturstücke, Entlastung des Hirn-/Rückenmarkgewebes
      • Mögliche Probleme: zusätzliche Verletzung des ZNS während der Operation, Infektion, mangelnde primäre Frakturheilung
      • Dauer: abhängig von der Art der Fraktur
    • syringo-subarachnoidealer Shunt bei Syringomyelie
      • bei Erweiterung des Zentralkanals des Rückenmarkes kann es nötig sein, die Flüssigkeit ähnlich wie beim Hydrozephalus dauerhaft auszuleiten. Dazu kann ein Shuntschlauch von der Flüssigkeitshöhle in den üblichen Subarachnoidalraum abgeleitet werden. Häufig wird diese Operation in Verbindung mit der okzipitalen Dekompression durchgeführt (s.o.)
      • Ziel: Reduktion des Flüssigkeitsraumes im Rückenmark, Widerherstellung normaler Empfindung im Halsbereich
      • Mögliche Probleme: Blockade des Abflußschlauches, Infektionsrisiko
      • Dauer: 150 min

 

  • Allgemein
    • Muskel-/Nervbiopsie

 

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